Bernhard Pörksen

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Tübingen


Zur Person
Jg. 1969, ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er analysiert in seinen Forschungsarbeiten die Inszenierungsstile in Politik und Medien und kommentiert in Zeitungskolumen, in Radio- und Fernsehbeiträgen aktuelle Debatten. Bernhard Pörksen hat zahlreiche Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, überdies populärwissenschaftliche Bücher, die amüsant und scharfzüngig die gegenwärtige Medienlandschaft beschreiben. Seine Bücher mit dem Physiker und Philosophen Heinz von Foerster („Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“) und dem Kommunikationsypsychologen Friedemann Schulz von Thun („Kommunikation als Lebenskunst“) wurden Bestseller. Im Jahre 2008 wurde Bernhard Pörksen zum „Professor des Jahres“ gewählt und für seine Lehrtätigkeit ausgezeichnet.

Aktuelle Publikationen (Auswahl)
Heinz von Foerster/Bernhard Pörksen (1998): Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme. [10. Aufl. 2013].

Bernhard Pörksen (2001): Die Gewissheit der Ungewissheit. [2. Aufl. 2008].

Humberto R. Maturana/Bernhard Pörksen (2002): Vom Sein zum Tun. Die Ursprünge der Biologie des Erkennens. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme. [2. Aufl. 2008].

Pörksen, Bernhard/Friedemann Schulz von Thun (2014): Kommunikation als Lebenskunst. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme.

Im Netz:

www.uni-tuebingen.de

Vortrag im Rahmen der Sektion
„Von der Gefahr der Gewissheit zur Kühnheit des Zweifelns“
Titel: Die Gefahr der Gewissheit
Datum: Donnerstag, 13. Oktober 2016
Uhrzeit: Zwischen 14.00 und 16.45 (genauer Angaben folgen)

Abstract
Wie viel Wahrheit braucht der Mensch? Wann sind Gewissheiten nützlich, wann schädlich? Wann wird der Glaube an das Absolute dogmatisch und zur Rechtfertigung eines gefährlichen Totalitarismus? Und wie kann aus den großen und kleinen Kämpfen um das Rechthaben wechselseitiges Verstehen und Verständnis werden? Es sind diese Fragen, die der Tübinger Medienwissenschaftler in seinem Vortrag beleuchtet. Er zeigt, wie Wahrheitsillusionen entstehen, lässt uns über die Geschichten spektakulärer Fälschungen in Wissenschaft und Medienwelt schmunzeln, entwirft eine Anleitung zum Andersdenken – und vertritt die These: Wahrheits- und Erkenntnistheorien prinzipieller Natur (ganz gleich, ob sie sich als realistisch oder konstruktivistisch begreifen) sind nicht ausreichend alltags- und praxistauglich: Sie sind in ihrer grundsätzlich gemeinten Beantwortung der Erkenntnisfrage, so Pörksen, nicht elastisch genug für das lebenspraktisch und situativ Geforderte. Wir brauchen nicht Realismus oder Konstruktivismus, sondern einen Situationismus der Erkenntnispraxis, der mal den Zweifel fördert, dann wieder entschieden für die eigene Position und Wahrheit streitet.