Prof. Dr. Wolfgang Tschacher
Zur Person
Psychologe, Ausbildung systemische Therapie. Arbeitsschwerpunkt in Wissenschaft und Forschung: Psychotherapie und Psychopathologie, insbesondere unter kognitionswissenschaftlicher und systemtheoretischer Perspektive. Forschung und theoretische Arbeiten zum Thema Embodiment und Leiblichkeit. Kunstpsychologie. Fachvertreter des Curriculums „Psychopathologie und biologische Grundlagen“ an der Universität Bern. Im Vorstand der Society for Mind-Matter Research. Seit 1990 Veranstalter der Tagungsreihe „Herbstakademie“.
Aktuelle Publikationen (Auswahl)
Fachartikel (siehe www.upd.unibe.ch) und Buchveröffentlichungen, z.B. „Prozessgestalten“ (1997), „The Dynamical Systems Approach to Cognition“ (2001), „The Implications of Embodiment“ (2010), „Embodied Communication“ (deutsch, 2014).
Im Netz
www.upd.unibe.ch
www.embodiment.ch
Vortrag im Rahmen der Sektion
„Hirn und Psyche – zur Zukunft der Psychotherapie“
Titel: Embodiment, Synchronie und das Verhältnis zwischen Körper und Geist
Datum: 14. Oktober 2016
Uhrzeit: Zwischen 16.30 und 18.30 Uhr (genauere Angaben folgen)
Abstract
Der Dualismus ist nicht überwunden, es geht nur darum, wie man mit ihm umgeht. Ich zweifle an jeder Art von Reduktionismus, sei es ein Konstruktivismus oder eine Reduktion, die den Geist und das Erleben in der Psychotherapie auf Gehirnprozesse reduzieren will. Embodiment dagegen heisst, Körperprozesse ernst zu nehmen ohne den Geist zu naturalisieren. Empirische Befunde der vergangenen Jahre zeigen, dass der Körper in verschiedener Weise die therapeutische Allianz beeinflusst: die therapeutische Kommunikation ist „embodied“ in Form von Synchronie. Synchronie, die signifikante Korrelation von motorischen und physiologischen Mustern von Klient und Therapeut in der Therapiesitzung, hängt eng mit Prozess und Outcome von Therapie zusammen. Embodiment gehört damit zu den allgemeinen Wirkfaktoren von Psychotherapie.