Keine Zweifel an guten Absichten?
Die Rolle von Psychologen im CIA-Folterskandal
Workhop
Leitung: Philip C. Dao
Datum: Donnerstag, 13. Oktober 2016
Uhrzeit: 14:30 – 16:30 Uhr
Abstract
Der CIA-Folterskandal ist schon wieder aus der aktuellen Berichterstattung verschwunden, so dass die brisanten Inhalte der Untersuchungsberichte und Aktenveröffentlichungen nur nach und nach bekannt werden. Neben der Qualität und Quantität der Foltermethoden verblüffen vor allem die inhaltlichen und personellen Überschneidungen des CIA-Folterprogramms mit den Fachgebieten Psychologie und Therapie – einschließlich ressourcenorientierter Couleur. Der Workshop erläutert, was psychologische Folter ausmacht und welche Rolle Psychologinnen und Psychologen bei der Entwicklung der sogenannten „erweiterten Verhörmethoden “ nach dem 11. September 2001 gespielt haben sowie mit welchen Strategien diese Methoden der Öffentlichkeit verkauft wurden. Neben Untersuchungsberichten und Aktenveröffentlichungen dienen dabei Original-Verhörhandbücher, Zeugenaussagen von Opfern sowie Enthüllungen von
Whistleblowern als Quellen. Für die therapeutische Arbeit mit Folteropfern vermittelt der Workshop einige interessante, wenig bekannte Hintergrundinformationen. Im Vordergrund des Workshops steht jedoch der Blick über den therapeutischen Tellerrand um unser allgemeines Bewusstsein für den möglichen Missbrauch unseres Fachgebiets zu schärfen und solchen Entwicklungen zukünftig entschiedener entgegenwirken zu können.